Auftraggeber: Denkmalpflege Baselland
Farbkarte für die ländliche Baukultur und Studie zu Siedlungen und Industriebauten zwischen 1890 und 1945
Abgeschlossen: 2015
Die Farbgebung zeichnet ein Haus aus und bindet es gleichzeitig in seine Umgebung ein. Der Blick in die Geschichte zeigt, dass die Farbwahl für ein Haus stets bestimmt wurde durch seine Aufgabe und Bedeutung im Siedlungskontext. Öffentliche Gebäude wie ein Rathaus markierten ihre Präsenz mit Rot, während das Bauernhaus die Farbigkeit des verwendeten Materials aus der Gegend zeigt. Die Farbwahl wurde und wird weiter bestimmt durch den jeweiligen Baustil. Ab ca. 1920 konnten rein materialtechnisch gesehen immer mehr Farbnuancen gestrichen werden. Diese Freiheit der Farbwahl brachte neue Herausforderungen, die sich im Baselbiet zuerst im Siedlungsbau und bei Industriebauten manifestierte.
Die Farbkarte für das ländliche Baselbiet soll mithelfen, umsichtig und verantwortungsvoll die richtige Farbwahl zu treffen. Sie bietet ein professionelles Fundament an für das Verständnis von Kolorit, das mit dem jeweiligen Ort verbunden ist. Die Farbkarte entstand aufgrund von sorgfältigen Farbabnahmen im historischen Ortskern von Maisprach. Der Ort wurde exemplarisch gewählt, weil er im aktuellen Erscheinungsbild eine mehrheitlich traditionelle Farbigkeit aufweist. Die abgenommenen Farben wurden nachgemischt und in einem zweiten Schritt unter denkmalpflegerischen und farbgestalterischen Überlegungen optimiert und ergänzt. So konnte eine Farbpalette entwickelt werden, die dem historischen Charakter der ländlichen Baukultur im Baselbiet verpflichtet bleibt, ohne sich aktuellen Entwicklungen zu verschliessen.
(publiziert in: Jahresheft der Kantonalen Denkmalpflege Baselland , Hrsg. Basel Landschaft Bau und Umweltschutzdirektion Amt für Raumplanung, 2015 S.15-25)
Preis: CHF 15.-